Das Haus vermarkten – so funktioniert’s
Sind alle Vorbereitungen getroffen, beginnt im nächsten Schritt die Vermarktungsphase. Hier erwarten Verkäufer die meisten und vor allem die zeitaufwändigsten Aufgaben. Grundsätzlich gilt aber: Wem in dieser Phase die Aufgaben über den Kopf zu wachsen drohen, kann noch immer Kontakt zu einem Immobilienmakler aufnehmen, um sich zu entlasten. Diese Punkte wollen in der Vermarktungsphase erledigt werden:
Auswahl der Verkaufskanäle
Die Zeiten, in denen Immobilienanzeigen nahezu ausschließlich in der Tageszeitung oder in den Schaufenstern von Banken zu finden waren, gehören längst der Vergangenheit an. Verkäufer haben deshalb heute die Qual der Wahl: Soll das Haus ausschließlich online angeboten werden? Soll zusätzlich eine Anzeige in der Zeitung geschaltet werden? Und wie steht es um die sozialen Medien, um die Reichweite zu erhöhen? Grundsätzlich gilt hier zunächst: Zielgruppe festlegen. Soll das Haus aufgrund der ruhigen Lage und der Nachbarschaft am ehesten an ein Rentnerehepaar verkauft werden, eignen sich sicherlich andere Kanäle für den Verkauf, als wenn das Haus an eine junge Familie verkauft werden soll. Erst dann ist die konkrete Auswahl einer oder mehrerer Plattformen für die Veröffentlichung der Immobilienanzeige sinnvoll.
Inszenierung der Immobilie
Die visuelle Präsentation des Hauses ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in der Vermarktung der Immobilie. Vollgestellte Räume mit schlechter Belichtung und Fotos in schlechter Qualität sorgen dafür, dass weniger Interessenten eine Anfrage stellen und letztendlich eine größere Herausforderung dabei entsteht, einen geeigneten Käufer zu finden. Mindestens gilt an dieser Stelle also: alle Räume aufräumen, persönliche Gegenstände bei Bedarf entfernen, Fenster putzen und den Garten herrichten. Fotos sollten unbedingt bei gutem Licht aufgenommen werden und im besten Fall mit professioneller Kameraausrüstung. In der Zusammenarbeit mit einem Makler kann an dieser Stelle Home Staging ins Spiel kommen. In diesem Zuge werden die Zimmer professionell in Szene gesetzt, um visuelle Anreize zu setzen und potenzielle Käufer mit einem Ausblick auf die fertig eingerichtete Immobilie zu überzeugen.
Organisation von Besichtigungen
Ist die Anzeige veröffentlicht, stehen im nächsten Schritt die Besichtigungen auf dem Plan. Hierbei spielt gute Vorbereitung eine essenzielle Rolle. Eigentümer sollten sich auf Fragen zu möglichen Mängeln, zum Zustand der Immobilie und zu vergangenen Renovierungen oder Modernisierungen vorbereiten und im besten Fall die passenden Unterlagen bereitlegen können. Auch bei Hausbesichtigungen spielt die Optik eine wichtige Rolle: Das Haus sollte aufgeräumt und sauber sein, die Atmosphäre bei der Besichtigung einladend, aber professionell. Um einen geringeren Aufwand durch die Besichtigungen zu erleben, bieten viele Makler inzwischen einen virtuellen Rundgang durch das Haus an. So werden nur noch Besichtigungstermine mit einer engeren Auswahl an Interessenten durchgeführt.
Preisverhandlung & Verkaufsabschluss –Ablauf & Tipps
Die Besichtigungen sind abgeschlossen und es gibt einen potenziellen Käufer, der ins Käuferprofil passt und ernstes Interesse am Haus mitbringt. Jetzt ist es Zeit für die Preisverhandlung und im Anschluss den Vertragsabschluss.
Preisverhandlungen
Nicht immer wird ein Haus exakt zum genannten Kaufpreis verkauft. Vielmehr gibt es häufig Preisverhandlungen mit einem oder mehreren ernsthaft interessierten Käufern. Für Eigentümer gilt es an dieser Stelle, eine entsprechende Strategie für das Verkaufsgespräch zu erarbeiten und wichtige Argumente für die Immobilie und ihren Verkaufspreis zu definieren. Für Privatverkäufer empfiehlt es sich, ein mögliches Verkaufsgespräch mit Freunden oder Familie zu simulieren, um eine Routine zu entwickeln und auf mögliche Einwände vorbereitet zu sein. Auch hier kann aber ein Makler behilflich sein: In der Regel führt der Immobilienmakler sowohl die Besichtigungen als auch die anschließenden Verkaufsverhandlungen durch. Verkäufer profitieren von professionellem Auftreten und jahrelanger Verkaufserfahrung.
Vertragsabschluss und Notartermin
Haben sich Käufer und Verkäufer auf einen Preis geeinigt, können jetzt die Formalitäten des Immobilienverkaufs vorbereitet werden. Der Kaufvertrag wird vom Notar erstellt und Käufer wie Verkäufer vorgelegt. Nach Zustimmung beider Parteien wird ein Beurkundungstermin beim Notar vereinbart, um den Verkauf zu finalisieren. Im Kaufvertrag werden die Daten der Beteiligten, die Immobilie, der Kaufpreis, die Zahlungsmodalitäten und Finanzierungsinformationen festgehalten. Nach der Beurkundung ist der Verkauf rechtskräftig. Der Notar kümmert sich anschließend weiter um die Eintragung im Grundbuch und um die Zahlungsabwicklung.
Wie hoch sind Notar- und Grundbuchkosten?
Die Notar- und Grundbuchkosten werden prozentual am Kaufwert bemessen und zählen zu den Kaufnebenkosten, die in der Regel der Käufer trägt. Für gewöhnlich liegen die Notarkosten bei 1,5 Prozent des Verkaufspreises und die Kosten für die Grundbuchumschreibung bei 0,5 Prozent.
Übergabe der Immobilie
Ist die Zahlung abgewickelt, kann schließlich die Übergabe des Hauses erfolgen. Käufer und Verkäufer treffen sich in der Immobilie und gehen gemeinsam ein Übergabeprotokoll durch, das zum Schluss von beiden Parteien unterzeichnet wird. Bei der Zusammenarbeit mit einem Makler wird auch dieser Schritt begleitet, sodass sich Verkäufer und Käufer sicher sein können, dass für keine Seite Nachteile entstehen. Mit der Übergabe des Hauses sind schlussendlich die neuen Besitzer für alle anfallenden Kosten rund um die Immobilie verantwortlich und der Verkäufer ist von allen Verpflichtungen entbunden.